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  »Archiv 2008« LGA: Premium Cup - Aktuelles 2. Spieltag

Turnierbericht zum 2. Spieltag

Runde 2

GM Bachmann
An den Spitzenbrettern gab es zwar keine großen Schwierigkeiten für die Favoriten, doch Federn lassen, mußte der eine oder andere doch. Titelverteidiger Jonny Hector bekam vom titellosen Alexander Seyb schon früh Material. Der Großseebacher musste dem schwedischen Großmeister die Dame gegen Turm und Leichtfigur überlassen, doch nach 86 Zügen, am Ende aller Zeitreserven, gab es trotz aller Anstrengungen Hectors keinen Sieger.

 

 


Florian Wagner kann gegen Aleksandar Berelovich ein Remis erringen. Die Partie bot eigentlich kaum Höhepunkte und befand sich die ganze Zeit in der Remisbreite. Zum Schluss hatten beide Spieler Zeitnot und es kam noch etwas Spannung auf, als Florian etwas länger über das angebotene Remis nachdachte.

Wagner,Florian (2213) - Berelovich,Aleksandar (2557) LGA-Cup Nürnberg (2), Stellung nach Stellung Wagner - Berelovich38...Dh5: (Diagramm). Zwei Züge vor der Zeitkontrolle hatten beide Spieler ca. eine halbe Minute noch auf der Uhr. Schwarz bot, kurz nachdem er den letzen Zug ausführte, Remis an, da er 39.Dd7 entdeckte. Weiß ließ die Zeit auf zehn Sekunden ablaufen und nahm an. ½-½; Objektiv geht das Remis völlig in Ordnung, denn 39.Dd7 deckt zwar das Feld h3 und greift b7 an, aber 39...Dc5, mit der Drohung Dauerschach zu geben, wahrt das Gleichgewicht.

Der Remager Bundesligaspieler Romuald Mainka musste sich gegen zwei Mehrbauern des sympathischen Polen Jerzy Struk im Endspiel erwehren. Seine Verteidigung hielt aber und ein halber Punkt war der Lohn für beide.


Katja JussupowDie 17jährige
Ekaterina Jussupow
erspielt ein Remis gegen den Internationalen Meister Stefan Solonar. "Ich kam gut aus der Eröffnung, habe den Gewinn gesucht, aber nicht gefunden. Mein Gegner hat sich gut verteidigt. Letztlich hatten wir ein Endspiel mit ungleichen Läufern und ich habe mich nicht mehr getraut, weiterzuspielen. Da war noch eine Menge Aktivität in der Stellung aber es war sehr unklar." Die ehemalige Nationalspielerin hat vor zwei Jahren die Prioritäten vom Schachspiel auf die Schule verlagert und das hat ihr auch schachlich gut getan. "Seit der Druck weg ist, läuft es wieder besser," lacht sie. "Ich habe hundert DWZ Punkte zugelegt."


Doreen Troyke
Bemerkenswert ist sicher auch der Sieg der Erfurterin Doreen Troyke gegen den Altmeister Klaus Klundt. Der Internationale Meister stand zunächst sehr gut. Aber er irrte im Angriffsspiel und griff fehl. Sein anschließendes Fischen im Trüben wurde von Troyke scharf ausgekontert. Troyke hatte im Endspiel einfach die schnelleren Bauern.

Die Partien der Spitzenbretter der 2. Runde als .pgn Datei.


Runde 3

Josef PribylAm Spitzenbrett trennen sich Josef Pribyl (Foto rechts) und David Baramidze Unentschieden. Baramidze: "So ganz genau kannte ich die Variante mit b5 selbst nicht. Weiß hat etwas Druck gehabt. Aber ich konnte gut verteidigen. Schon früh hat sich alles getauscht." Nach seinen Zielen für das Turnier befragt, zögert der in Zukunft für Hamburg spielende Bundesligaspieler nicht. "In meinen letzten beiden Turnieren habe ich viele ELO Punkte verloren. Über ein paar Pluspunkte bei diesem Turnier würde ich mich freuen, " lacht er.

Felix Meißner bringt heute sein Handy mit zum Schach. Pflichtgemäß legt er es im Vorfeld der Partie am Schiedsrichtertisch ab. Nach seiner Partie etwa nach gut zwei Stunden Spielzeit holt er es auch wieder ab. Wie er gespielt hätte, wird er gefragt. "Oh, es sei gut gelaufen," antwortet der 16jährige. Er hätte ein Remis gegen den Internationalen Meister Michael Kopylov erreicht. "Ich war theoretisch gut vorbereitet. Mein Gegner ist dann von der Theorie abgewichen und ich stand im Endspiel ganz gut. Ich bekam ein Remis angeboten und habe es angenommen. Verlieren wollte ich nämlich nicht." Auch nach der Gratulation zum Remis bleibt der Leipzig-Gohliser bescheiden. "Es sei keine große Partie gewesen. Die Partie der zweiten Runde hätte ihm mehr gefallen." Da spielte er gegen IM Christian Troyke mit Schwarz. Auf 1. g3 antwortete er mit 1. - h5 und opferte nach 2. Sf3 mit 2. - h4 einen Bauern. "So spiele ich immer im Blitz. Am Abend zuvor habe ich mir das noch mal angeguckt." Auf 3. Sh4: folgte 3. - g5. "Das ist eine Neuerung. Die Partie war ein wenig wild und mein König stand etwas luftig. Ich habe noch eine Figur geopfert, aber das war ein Scheinopfer." Kein schlechtes. Zumindest reichte es auch gegen Troyke zum Remis. Das waren die ersten Remis gegen Internationale Meister in der jungen Karriere von Felix Meißner.

Der stets gutgelaunte Günther Schütz, Abteilungsleiter des FC Bayern München, kommt fröhlich aus dem Turniersaal: "Ich habe ihn umgehauen. Ich habe ihn matt gesetzt." Sein Opfer ist der renommierte internationale Meister Sebastian Siebrecht, der enttäuscht im Analyseraum wartet.


Florian WagnerFlorian Wagner (Foto links) landet den nächsten Coup. Nach seinem Remis gegen Berelovich schlägt er mit Schwarz den internationalen Meister Ilja Zaragatski. In einem Sveshnikov-Sizilianer opfert er auf Chance einen Bauern und erhält, obwohl er sich in Zeitnot befindet, schönen Angriff. "Am Ende habe ich die Dame matt gesetzt," meinte Florian, womit er nichts anderes meinte, als dass er die weiße Dame gewonnen hatte.

Die Auflösung des Tagesrätsels wurde im Analyseraum von Michael Bezold vorgenommen. Als Glücksfee fungierte die Ungarin Anita Gara, die ein nettes Händchen bewies. Erich Fischer vom SC Postbauer-Heng gewann den ersten von der LGA gesponserten Preis: Eine hochwertige Taschenlampe "MagLite" sowie einen Essen- und Trinkgutschein. Den zweiten Preis, zwei Sachpreise, gewann die deutsche Olympiateilnehmerin Hanna Marie-Klek. Der dritte Preis, weitere Sachpreise, ging an Manfred Heidrich aus Forchheim.

Einige Damen sorgen in diesem Turnier fur Furore. Doreen Troyke besiegt nach Klaus Klundt den nächsten internationalen Meister. In der dritten Runde ist der Münchener Christoph Renner ihr Opfer. "Ich hatte in allen Partien Glück," äußerte sich die sympatische Dresdnerin bescheiden. In Nürnberg nimmt sie schon zum zweiten Mal mit ihrem Mann Christian Troyke teil. "Ich finde die Bedingungen klasse. Ein dickes Lob an die Organisation." Es mache ihr viel Spaß, zusammen mit ihrem Mann auf Turniere zu fahren. Isle of Man, Zürich oder Bad Zwischenahn waren nur einige Stationen ihrer Reisen. Für dieses Turnier hat sich die Zweitligaspielerin, sie tritt für Medizin Erfurt an, eigentlich nicht viel vorgenommen, außer gut Schach zu spielen. Mit dem nötigen Glück, das sie bis jetzt hatte, könnte vielleicht der Damenpreis herausspringen. Eine weitere Spielerin, die erstaunlich gut spielt, ist Alisa Frey. Sie firmiert nach drei Runden bei 2,5 Punkten, hatte aber bis dato nominell klar stärkere Gegner. In der dritten Runde besiegte sie den FIDE-Meister Volker Meier und falls es so weitergeht, könnte neben einem satten Elogewinn auch ein schöner Geldpreis herausspringen.

Interview mit Axel Bachmann

Axel Bachmann ist 18 Jahre alt, stammt aus dem „Schachland“ Paraguay und ist die Nr. 1 seines Landes. Bis zur Olympiade in Dresden und vielleicht auch darüber hinaus, wird er sich in Deutschland aufhalten. Nürnberg und der LGA-Cup ist seine erste Station in Europa.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Bist du das erste Mal in Deutschland?
Axel Bachmann
: Ja, das ist das erste Mal. Ich werde bei meinem Bruder in Nürnberg, der hier als Ingenieur arbeitet, wohnen und spiele bis zur Olympiade in Dresden einige Turniere in Europa.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Dein Name klingt absolut nicht südamerikanisch. Hast du deutsche Vorfahren?
Axel Bachmann
: Meine Eltern sind in einer deutschen Kolonie in Paraguay aufgewachsen. Dort wurde ich auch aufgezogen. Mein Vater spricht auch Deutsch. Ich besitze die doppelte Staatsbürgerschaft, was für mich ein großer Vorteil ist, da ich problemloser reisen kann. Ich bin hier für einen längeren Zeitraum, um etwas Deutsch zu lernen. Aber diese Sprache ist echt schwierig.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Seit wann bist du Großmeister?
Axel Bachmann
: Im November 2006 erzielte ich meine dritte GM-Norm und seit 2007 bin ich Großmeister.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Du bist die Nr. 1 deines Landes. Bist du bekannt in Paraguay?
Axel Bachmann
: Ich bin ziemlich bekannt in meiner Heimat. Ich wurde letztes Jahr sogar zum Sportler des Jahres gewählt...

Presseteam LGA-Cup Nürnberg:...das heißt, dass die Leute auf der Straße dich erkennen?
Axel Bachmann: Na ja, vielleicht nicht jeder, aber für einen Schachspieler bin ich wirklich bekannt. Ich wurde auch schon häufig von Tageszeitungen und von Fernsehsendern interviewt.


Axel BachmannPresseteam LGA-Cup Nürnberg: Wann hast du mit dem Schachspielen angefangen?
Axel Bachmann: Ich habe es ungefähr mit fünf Jahren gelernt, aber erst ab meinem zehnten Lebensjahr angefangen, es ernster zu betreiben.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Wie hast du trainiert bzw. war es einfach an Schachliteratur heran zu kommen?
Axel Bachmann
: Im Gegenteil, es gab kaum Literatur. Ich habe sehr viel im ICC (Internet Chess Club) gespielt. Dort hatte ich die Möglichkeit, gegen starke Gegner zu spielen. Das hat mich nach vorne gebracht.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Könntest du dir vorstellen, Schachprofi zu werden?
Axel Bachmann
: Das ist mein Traum. Zur Zeit fahre ich aber zweigleisig. Ich studiere in Texas an einer Universität, die mir ein Stipendium gewährt hat. Ich bin dadurch finanziell völlig unabhängig. Ich habe mir aber jetzt für ein halbes Jahr eine Auszeit genommen, um hauptsächlich Schach zu spielen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Wie gefällt dir denn das Turnier hier in Nürnberg?
Axel Bachmann:
Ich bin sehr zufrieden, insbesondere mit den Bedingungen, die mir die Organisatoren gewährt haben. Meine Europareise hätte kaum besser beginnen können.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Deine Partien in den ersten Runden sahen nicht so toll aus. Was war los?
Axel Bachmann: Oje, ich probiere zur Zeit ein paar Eröffnungen aus und insbesondere in der zweiten Runde hätte ich eigentlich verlieren müssen. Mein Gegner (der Lokalmatador Oskar Hirn) vergab aber einige Siegchancen und in Zeitnot verlor er die Übersicht. Es war definitiv ein glücklicher Sieg. In der dritten Runde habe ich meine beste Partie gespielt und relativ einfach gewonnen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Letzte Frage Axel, was magst du neben Schach am Meisten?
Axel Bachmann: Ganz klar Fußball! Ich liebe diesen Sport und verfolge alle wichtigen Turniere und natürlich alle Spiele des Nationalteams. Wir sind in der WM-Qualifikation zur Zeit Erster und ich hoffe, dass wir an der nächsten WM teilnehmen werden.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Axel, vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg im Turnier und alles Gute für die Zukunft.
Axel Bachmann: Vielen Dank!

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Texte: LGA-Presseteam
Bilder: Georgios Souleidis, Wolfgang Franz, Dennis Stupka, Michael Haase, Jochen Galsterer
Live-Übertragung: Axel Fritz
Webauftritt: Jochen Galsterer, Michael Haase, Axel Fritz, Georgios Souleidis

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Letzte Aktualisierung: 14.08.2009