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  »Archiv 2008« LGA: Premium Cup - Aktuelles 3. Spieltag

Turnierbericht zum 3. Spieltag

Runde 4

Am Spitzenbrett einigen sich Arik Braun und Stefan Bromberger nach knapp zwei Stunden auf Remis und überlassen den Siegern der Bretter zwei bis fünf die Chance auf die Führung. Alexander Naumann (Foto links) schlägt Doreen Troyke und übernimmt diese mit seinem vierten Sieg nach vier Runden.

ELO-Favorit Axel Bachmann siegt ungefährdet gegen den Münchener Günter Schütz und schließt mit 4/4 zu Naumann auf. "Ich hatte eine unangenehme Stellung gegen einen angenehmen Gegner auf dem Brett." Der Bayer trägt auch die Niederlage mit Humor.

Vitaly Kunin schließt durch einen langen und komplizierten Endspielsieg gegen Großmeister Lev Gutman auf Alexander Naumann und Axel Bachmann an der Spitze auf.

Am dritten Brett trennen sich der ehemalige Deutsche Pokalsieger Thies Heinemann und der Britische Meister 2007 Peter Wells unentschieden. In einer spanischen Abtauschvariante sammelt Weiß strategische Pluspunkte, doch Schwarz bleibt mit aktiven Figurenspiel am Ball. Remis nach 23 Zügen.


Im Verfolgerfeld braucht der Setzlistenerste David Baramidze nur 25 Züge, um IM Erik Zude zu schlagen. Mit Hector, Haba, Berelovich, Mainka und Pribyl bleiben mit Favoritensiegen am Spitzenfeld dran.

Der titellose Nürnberger Florian Wagner setzt seine gute Serie weiter fort. Gegen Altmeister IM Alexander Donchenko erzielt er ein Weissremis. Auch der Puschendorfer Moritz Koch kommt nach einem Unentschieden gegen Alexander Bangiev auf nunmehr gute drei Punkte. Koch´s Vereinskollege Torsten Lowitz schließt mit einem Sieg gegen IM Olaf Heinzel zu beiden auf.

Der 16jährige Felix Meißner (Foto rechts), der vor jeder Runde sein Mobiltelefon inwischen aus Aberglauben bei der Turnierleitung hinterlegt, ist weiter auf dem Vormarsch. Nach seinen Remisen gegen die IM´s Kopylov und Troyke schlägt er mit Schwarz den nominell klar stärkeren Max Scherer und liegt mit 3 aus 4 hervorragend im Rennen. Allerdings hatte Felix in dieser Partie das Glück des Tüchtigen, denn Weiß verpasste kurz vor dem Ende der Partie, als er nur noch ca. 30 Sekunden auf der Uhr hatte, ein einfaches Matt.

Scherer,Max (2315) - Meißner,Felix (2101) LGA-Cup Nürnberg: Stellung nach 75.Kg3: Stellung scherer - meissner
Schwarz steht auf Gewinn und hat genug Zeit auf der Uhr. Aber er spielt etwas zu schnell, auch etwas beeinflusst durch die horrende Zeitnot seines Gegners. Es wäre beinahe schief gegangen: 75...Tg8?? 75...Tb8-+ 76.Kf4? 76.Tb2! und Schwarz hätte das Matt nur durch einige sinnlose Schachs hinauszögern können. 76...a3! Danach ist die Sache gelaufen, da Weiß nur noch Sekunden auf der Uhr hatte. 77.Kxe4 a2 78.T6xf3 Te1+ 79.Kf4 a1D 0-1

 

Interview mit Erlend Millikan

Der Amerikaner, mit einer nationalen Wertungszahl von 1700 gelistet, ist mit 66 Jahren einer der ältesten Teilnehmer und hat zudem eine der weitesten Anreisen hinter sich, um am LGA Premium Schach Cup teilzunehmen. Warum er fließend Deutsch beherrscht und was ihn nach Nürnberg geführt hat, kann man unter anderem im folgenden Interview erfahren.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Herr Millikan, wie sind sie auf den LGA-Cup in Nürnberg gestoßen?
Erlend Millikan:Ich habe im Internet darüber gelesen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Aber warum gerade Deutschland?
Erlend Millikan:Ich habe viele Jahre in der Army gedient und war insgesamt sieben Jahre in Deutschland stationiert. Meine Frau ist Deutsche und wegen einiger Familientreffen hatten wir geplant, zu dieser Zeit nach Deutschland zu kommen. Da ich mich für einige Tage ausklinken wollte, suchte ich nach einem Turnier und fand dieses.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Sind sie zufrieden mit ihrer Wahl?
Erlend Millikan: Ich bin sehr zufrieden, die Bedingungen sind sehr gut, ich spiele gegen sehr starke Gegner und das Hotel, das uns empfohlen wurde, gefällt mir sehr gut.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Wie läuft es bis jetzt im Turnier?
Erlend Millikan: Ich habe zwar nur einen halben Punkt nach vier Runden, aber ich konnte gegen meine Gegner, die alle nominell klar stärker waren, gut mithalten und lange Partien spielen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Wo leben sie in den USA und spielen sie dort viel Schach?
Erlend Millikan:Ich lebe in Seattle und bin auch Mitglied im dortigen Chessclub. Hauptsächlich spiele ich aber alle drei bis vier Monate ein Turnier, in Reno, Las Vegas oder auch in Europa. In den letzten zwei Jahren habe ich z.B. in Cappelle la Grande teilgenommen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Spielen sie schon lange Schach?
Erlend Millikan: Ich habe es als Jugendlicher erlernt, konnte es aber später für 35 Jahre nicht ausüben, da ich durch meine Tätigkeit bei der Army keine Zeit hatte. Nun bin ich Rentner und obwohl ich Mitbesitzer einer kleinen Firma bin, nehme ich mir die Zeit, regelmäßig zu spielen. Außerdem kann man es wunderbar mit Reisen verbinden, was insbesondere meine Frau freut.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Herr Millikan, wir wünschen ihnen noch viel Spaß beim Turnier und einen schönen Aufenthalt in Nürnberg. Vielen Dank für das Gespräch.
Erlend Millikan: Vielen Dank.




Runde 5

An Brett eins liefern sich Vitaly Kunin und Axel Bachmann einen offenen Kampf, den der Gast aus Paraguay letztendlich für sich entscheiden kann. Die Belohnung ist die alleinige Tabellenführung mit 100 % nach fünf Runden. Im Verfolgerfeld fallen vier Remis. Nur Braun und Berelovich können mit Siegen dem Führenden folgen.

Keine zwei Stunden benötigt Arik Braun (Foto links unten) für seinen Schwarzsieg gegen Josef Pribyl.

Pribyl, Josef (2397) - Braun, Arik (2533), LGA-Cup Nürnberg (5), Stellung nach 20.h5:

Die kritische Stellung in dieser Partie. Welchen Bauern soll man am Königsflügel nach vorne ziehen? 20...g5!? 20...f5! 21.Lb1 g5 scheint präziser und damit besser zu sein, da weißes d5 wegen des Zwischenzugs g4 verhindert wird. 21.Sa4?! 21.d5! exd5 (21...g4? 22.dxc6 gxf3 23.Dxf3±) 22.Lf5! nebst 23.Sxd5 sichert Weiß Vorteil. 21...g4 22.Sxb6? Übersieht eine taktische Abwicklung. 22.Sh2 war laut Arik unklar. 22...gxf3 23.Dxf3? 23.Df2 war einzige Zug, doch nach 23...Tc7 24.Dg3 Kh8 25.Lxf3 wären zwei Bauern für die Figur nicht wirklich genug Kompensation gewesen.

23...Sxd4! Vom Altmeister wohl übersehen, gewinnt dieser Zug auf der Stelle. Schwarz wird nach einer Serie von forcierten Zügen eine Figur mehr auf dem Brett behalten. 24.exd4 Txc1 25.Txc1 Lxd4+ 26.Kf1 Lxe4 27.Dg4+ Kh8 28.Dxe4 Df6+ 29.Ke2 Lxb6 0-1

 


Aleksandar Berelovich (Foto links) kämpft lang. Gut 40 Züge braucht er, um Romuald Mainka nach schönem Angriffsspiel letztlich niederzuringen. "Ich habe in der Eröffnung ein theoretisch bekanntes Figurenopfer angeboten. Zweimal hat Romuald nicht zugegriffen. So bekam ich Entwicklungsvorsprung und Angriff." Berelovich kam doch noch zu seinem Figurenopfer. "Ich denke, es gab keine Möglichkeit die weißen Drohungen abzuwehren." Der Mühlheimer erhält seine Investition mit Zinsen zurück. Am Ende steht ein Endspiel mit einer Qualität mehr. Zwei Punkte aus zwei Partien am heutigen Tag, doch "es sind noch zwei Runden zu spielen ..."

   

 
Am zweiten Brett trennen sich Alexander Naumann und David Baramidze nach einer guten Stunde mit Remis. Der Schwede Jonny Hector und der Hamburger Bundesligaspieler Thies Heinemann (Foto oben) duellieren sich über vier Stunden und 44 Züge lang, ohne dass einer von beiden letztlich die Überhand gewinnt. "Die Stellung war ungewöhnlich. Ich denke die Remisbreite haben wir nie überschritten. Jonny hatte das aktivere Figurenspiel, aber um etwas greifbares zu erreichen, hätte er die Stellung öffnen müssen und das hätte gute Perspektiven für mein Läuferpaar geboten." Auch Peter Wells und Petr Haba suchen im gemeinsamen Spiel einen Sieger. Doch auch hier steht am Ende ebenso die Punkteteilung wie im Match zwischen Stefan Bromberger und Leonid Milov.

Der 23jährige Moritz Lauer nimmt keinem geringeren als Großmeister Ivan Farago mit Schwarz ein Remis ab. Florian Wagner trifft auf den Heusenstammer Stefan Solonar und erzielt erneut einen Achtungserfolg. Nach zähem Kampf erreicht er ein Schwarzremis. "Ich denke, ich stand nach der Eröffnung gut. Ich habe viel Zeit investiert aber nichts gefunden." Letztlich bietet er mit schlechterer Zeit Remis und Solonar nimmt nach längerem Nachdenken an. Auch nach der fünften Runde bleibt der Nürnberger trotz starker Gegnerschaft ungeschlagen. Sein Ziel bleibt 2300 ELO Punkte zu erreichen. Viel davon hat er bereits in der Schublade liegen. Auf die restlichen fünfzehn hofft er nun hier beim LGA Open.


Interview mit Anita Gara

Die bildhübsche und sehr sympathische Ungarin besucht zum ersten Mal den LGA-Cup in Nürnberg. Sie ist mit den Spielbedingungen sehr zufrieden, gesteht aber im Interview, dass ihr die Doppelrunden sehr zu schaffen machen. Dem LGA-Presseteam beantwortete die 25jährige angeregt einige Fragen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Wie hast du über den LGA-Cup in Nürnberg erfahren?
Anita Gara: Ein Freund, der hier mitspielt, erzählte mir vom LGA-Cup und hat mich, nachdem er mich in Budapest besucht hatte, gleich hierhin mitgenommen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Bis dato hast du nicht so gut gespielt. Wie siehst du deine Partien?
Anita Gara: In der ersten Runde habe ich wirklich schlecht gespielt und hätte verlieren müssen. Ich unterschätzte meinen Gegner (Hermann Schlötterer) und war überrascht, welch gute Züge er fand. Danach ging es wieder, aber gegen Berelovich hatte ich heute morgen einfach keine Chance. Heute Nachmittag war es ein relativ einfacher Sieg. Allerdings muss ich gestehen, dass ich sehr müde bin. Ich bin es nicht so gewohnt, Doppelrunden zu spielen und außerdem habe ich nicht so viel geschlafen die letzten Nächte. Aber das sollen keine Ausreden jetzt sein (lacht dabei).

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Hattest du dir Ziele gesetzt für dieses Turnier?
Anita Gara: Ja, ich bin hier um den Damenpreis zu gewinnen, aber hier sind viel gute Frauen, deswegen sollte ich mich steigern, um mein Ziel zu erreichen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Was bedeutet dir Schach?
Anita Gara: Oh, Schach ist mein Leben. Ich meine, ich habe mit sieben Jahren angefangen und bis zum letzten Jahr habe ich es fast professionell betrieben. Inzwischen widme ich mich beruflich auch anderen Dingen. Ich habe in Budapest Sportwissenschaft studiert. Es ist zwar schwierig in diesem Bereich einen Job zu finden, aber ich bemühe mich zur Zeit sehr.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Du hast eine jüngere Schwester, die auch Schach spielt. Tranierst du mit Ticia?
Anita Gara: Nein, gar nicht. Wir kriegen uns nur in die Haare, wenn wir spielen.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Eine gewisse Parallele zu den Polgar-Schwestern ist nicht zu übersehen.
Anita Gara: Mein Vater, der Kardiologe ist, hat Laszlo Polgars Vater behandelt. Dadurch sind meine Eltern auch auf die Idee gekommen, uns das Schachspiel beizubringen. Tja, das ist alles kein Zufall.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Anita, du bist eine hübsche Schachspielerin. Ist es manchmal unangenehm in einem von Männern dominierten Sport im Mittelpunkt zu stehen, auch wenn es sich nicht um schachliche Fragen handelt?
Anita Gara: Oh, ich kann damit umgehen. Meistens finde ich es sehr angenehm, da häufig gewisse Vorteile damit einhergehen. Wenn ihr wisst, was ich meine.

Presseteam LGA-Cup Nürnberg: Wir können es uns vorstellen Anita. Vielen Dank für das Interview, viel Glück im Turnier und alles Gute für die Zukunft.
Anita Gara: Vielen Dank.



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Texte: LGA-Presseteam
Bilder: Georgios Souleidis, Wolfgang Franz, Dennis Stupka, Michael Haase, Jochen Galsterer
Live-Übertragung: Axel Fritz
Webauftritt: Jochen Galsterer, Michael Haase, Axel Fritz, Georgios Souleidis

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Letzte Aktualisierung: 08.09.2009